Obwohl die Erfolgsquote von Implantationen recht hoch, über 90% ist, können Probleme auftreten. Auch noch diese modernen Zahnersätze können schadhaft werden. Das Implantat kann lose werden, die Schraube, die den Aufbau hält, kann brechen oder sich ausschrauben. In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die künstliche Zahnwurzel zerbricht. Ergibt sich ein Problem mit den künstlichen Zähnen, braucht man nicht zu verzweifeln. In den meisten Fällen kann die moderne Zahnmedizin die Implantate und Zahnersätze retten.
In diesem Artikel lesen Sie über folgende Themen:
- Welche Risiken hat die Implantation?
- Die Abstoßung des Implantats und ihre Vorzeichen
- Implantatbruch
- Defekte von Aufbauten
- Ursache von Defekten und Brüchen
- Kann man ein Zahnimplantat wechseln?
- Tipps zur Vermeidung von Problemen
Welche Risiken hat die Implantation?
Implantate, die in den Kieferknochen implantiert werden, bleiben in mehr als 90% der Fälle fest und lange verankert. So können sie Aufbauten festhalten und Beißkraft ertragen. Sehr selten kann das Implantat locker werden, wackeln oder rausfallen. Ursachen von diesem seltenen Phänomen:
- Ungenügende oder unvollkommene Verknöcherung des Implantats
- Entzündung in den weichen oder harten Geweben um das Implantat
- Wenig oder ungenügendes Knochenmaterial
- Verschiebungen infolge zu früher Belastung, Auflockerung der Verbindung mit dem Knochen
- Unzureichende primäre Stabilität bei der Fixation in den Kieferknochen
- Ungenügend präzises chirurgisches Verfahren
- Rauchen
- Vernachlässigung obligatorischer, überdurchschnittlich gründlicher Mundhygiene, Nichteinhaltung von Vorschriften.
Egal, was im Hintergrund der Lockerung vom Implantat steht, locker gewordene künstliche Zahnwurzeln können nicht „wiederfixiert“ werden. Sich bewegende Implantate haben kein oder nur wenig Kontakt zum Kieferknochen. Dieser Zustand kann nur mit Implantation eines neuen Implantats geheilt werden. Sich bewegende, lockere künstliche Zahnwurzeln müssen so schnell, wie möglich entfernt werden. Erst dann, wenn es der Zustand des Knochens, Zahnfleisches und der Mundhöhle erlaubt, kann ein neues Implantat implantiert werden. Vor der neuen Implantation kann Kieferknochenaufbau notwendig sein, eventuell auch Erhöhung der Kieferhöhle.
Die Abstoßung des Implantats und ihre Vorzeichen
Die Implantation ist erfolgreich, wenn im Bereich der in den Kiefer eingesetzten Kunstwurzel die Verknöcherung vollständig ist und damit der eingesetzte Zahn belastbar sein kann. In diesem Fall läuft die Heilung abgesehen von der leichten Blutung, die nach der Operation normal ist, von kleinem Schmerz und Schwellung üblicherweise leicht und problemlos ab.
Eine nicht erfolgreiche Implantation hat immer Vorzeichen. In diesem Teil werden diese Symptome aufgelistet:
Rückkehrende Zahnfleischentzündung.
Die Hauptursache einer erfolglosen Implantation ist die rückkehrende Zahnfleischentzündung um das Implantat.
Die äußerlichen Symptome der Erkrankung sind die helle Rötung und Blutung der Schleimhaut, die Schwellung des Zahnfleisches, Fieber oder erhöhte Temperatur.
Ständige Schmerzen.
Stärkere oder ständig rückkehrende, stechende Schmerzen können auch Vorzeichen der Abstoßung des Implantats sein.
Lockere Zahnprothese.
Die nicht festsitzende, wackelige Zahnprothese ist oft Hinweis auf eine Entzündung.
Nach der Implantation darf der OP-Bereich nur vorsichtig belastet werden. Falls Sie die vorgeschriebenen Anweisungen eingehalten haben aber trotzdem das Gefühl haben, dass das Implantat nicht festsitzt, melden Sie sich unbedingt bei Ihrem Behandlungsarzt, um die notwendigen Untersuchungen durchzuführen.
Sonstige Symptome.
Zu den seltenen Symptomen gehören das Sekret bei Druck auf das Zahnfleisch, Eiterung, Nebenhöhlenentzündung oder Schleimhautentzündung (mucositis), dass bei den Krebskrankheiten vorkommt.
Falls Sie etwas Verdächtiges bemerken, konsultieren Sie sofort mit Ihrem Behandlungsarzt.
Mit der rechtzeiteigenen Diagnose kann der Prozess reversibel sein.
Implantatbruch
Es gibt nur sehr wenige Beispiele dafür, dass Implantate, die im Kieferknochen fixiert wurden, gebrochen sind. (Es gibt etwas mehr Beispiele für Aufbau- und Schraubenbrüche.) Bei den heutigen, modernen Implantaten kommt dieses Problem kauf vor. Es kann jedoch bei der Herstellung, beziehungsweise während des Einsetzens und der Verwendung zu Fehlern kommen. Folgende Hauptursachen können zu Implantatbrüchen und –Rissen führen:
- Materialfehler oder Herstellungsfehler
- Ungenügende Anpassung zu den Strukturen des Gebisses, Implantation mit schlechtem Richtungswinkel
- Physische oder biomechanische Überlastung.
Physische Überlastung kann äußere Kraftwirkungen auf Kieferknochen und Mundhöhle (z.B. Unfall) verursachen. Ein Beispiel für die biomechanische Überlastung ist das ständige Zähneknirschen.
Egal, was zum Implantatbruch führt, das gebrochene Implantat muss ausgetauscht werden. Doch die Implantation einer neuen künstlichen Zahnwurzel wird als neue Implantation betrachtet. Bei der Berechnung der gesamten Wiederherstellungszeit muss also eine neuere Verknöcherung von 3-6 Monaten beachtet werden.
Defekte von Aufbauten
Defekte von Aufbauten, die in die Implantate geschraubt werden, können einfacher behandelt werden, als Defekte von den Implantaten selbst. Im Allgemeinen können sie vor Ort behoben werden, ohne langen Heilungsprozess.
Die Schraube, die den Aufbau des Implantats hält, kann sich ausschrauben. In diesem Fall hat der Patient das Gefühl, dass sein Zahnersatz instabil wird und wackelt. Wenn es noch nicht zum Bruch oder Riss gekommen ist, kann die Fixierschraube angezogen und so das Übel behoben werden.
Das Problem ist größer, wenn die Schraube des Aufbaus gebrochen ist oder sich gespaltet hat. In diesem Fall muss die Schraube entweder gleich entfernt und ersetzt werden, oder vor Ort repariert werden. Der Bruch der Fixierschraube ist ein großes Problem, weil einige deformierte Stücke in dem Implantat stecken können und nur kompliziert entfernt werden können.
Ursache von Defekten und Brüchen
Nur bei einer geringen Menge von Implantationen kommt es vor, dass die Schraube, die den Aufbau fixiert, sich spaltet oder bricht. Das Phänomen kann vielerlei Ursachen haben, unter anderem auch Materialfehler. Folgende Probleme sind aber typischer:
- Der Kieferchirurg stellt den Stehwinkel der künstlichen Zahnwurzel nicht haargenau ein.
- Der Zahnersatz, der auf das Implantat fixiert wurde, passt nicht perfekt in die Zahnreihe. Während des Kauens und Beißens werden deshalb die Kraftwirkungen am Aufbau und an der Fixierschraube zu groß.
- Achtlosigkeit und Fahrlässigkeit des Patienten. Er sucht nicht gleich einen Zahnarzt auf, wenn das Implantat locker wird, wartet ab, bis es sich schließlich spaltet oder bricht.
Kann man ein Zahnimplantat wechseln?
Ja, ein Zahnimplantatersatz ist durchaus möglich. Der Prozess des Implantatersatzes:
Entfernung des alten Implantats: Ein beschädigtes oder lockeres Implantat wird durch einen kleinen chirurgischen Eingriff entfernt. Heilungsphase: Der Kieferknochen muss nach der Entfernung des Implantats ausheilen, bevor ein neues eingesetzt werden kann. Einsetzen des neuen Implantats: Nach der Einheilphase wird das neue Implantat eingesetzt und verschmilzt mit dem Kieferknochen. Zahnkrone oder Brücke: Sobald das Implantat fest mit dem Knochen verbunden ist, wird die endgültige Krone oder Brücke befestigt.
Wie schmerzhaft ist die Entfernung eines Zahnimplantats?
Die Entfernung von Zahnimplantaten erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung, so dass Sie während des Eingriffs keine Schmerzen verspüren müssen. Allerdings kann es nach der Behandlung zu leichten Schmerzen oder Druckgefühlen kommen, die sich leicht mit Schmermitteln behandeln lassen.
Tipps zur Vermeidung von Problemen
Um Ihre Implantate lange zufrieden tragen zu können, müssen Sie einige Grundregeln einhalten:
- Lassen Sie die Implantation von einem Arzt durchführen, der schon viel und kontrollierbare Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat. Wichtig ist, dass ein komplexes Team seiner Arbeit hilft.
- Am Anfang der Implantation müssen Sie die Anweisungen ihres behandelnden Arztes strikt befolgen.
- Man darf Implantate in der Verknöcherungsphase nicht belasten! Auch nach der erfolgreichen Osseointegration darf man nur stufenweise, Ratschläge des Arztes befolgend die Implantate anfangen zu benutzen.
Es ist sehr wichtig, dass man Entzündungen um das Implantat vorbeugt. Deshalb muss man Zahnersätze und Umgebung der künstlichen Wurzeln überdurchschnittlich gründlich putzen. Falls dies nicht eingehalten wird, kann um die künstliche Wurzel zu einer rasch verlaufenden Entzündung, zu Periimplantitis kommen.
Das Implantat kann locker werden oder am Ende dieses Prozesses rausfallen. Neben dem täglichen Putzen ist zeitweise auch professionelle Zahnreinigung notwendig.
Außerdem ist es sehr wichtig, dass man gleich seinen Zahnarzt aufsucht, wenn man auch nur eine geringe Abweichung um die Implantate bemerkt. Schlechter Geschmack im Mund oder Mundgeruch, schleichende und schwierig identifizierbare Schmerzen und Spannungen geben Anlass zu einer Untersuchung. Diese zeigen nämlich, dass ein ungünstiger Prozess um die Implantate begonnen hat.
Wenn Sie schon die ersten Symptome ernst nehmen und zum Arzt gehen, kann die Entstehung schwerwiegender Probleme in vielen Fällen verhindert werden. Was ist mit Zahnimplantaten bei Diabetes ?