Die Zahnimplantation ist ein chirurgischer Eingriff. Jeder Eingriff ist mit einem gewissen Risiko von Komplikationen verbunden: im Zusammenhang mit der Einsetzung von Zahnimplantaten können sich auf ähnliche Weise Probleme ergeben. Zu Ihrer Beruhigung nehmen wir vorweg: mehr als 95 Prozent der Zahnimplantationen laufen ohne Probleme ab. Man kann dieses Verhältnis durch entsprechende Pflege des Implantats (der Implantate) auf über 98 Prozent erhöhen. Unser Artikel stellt also die Fälle dar, die weniger als zwei Prozent betragen, und bei denen dieses, von Jahr zu Jahr entwickeltes, ständig neues Material und Technik einsetzendes zahnmedizinisches Verfahren nicht hundertprozentig funktioniert.
Obwohl die Probleme, die bei einer Zahnimplantation auftreten können, nur wenige Menschen betreffen (siehe Einleitung), jedoch verfügen sie über große Bedeutung. Ein gewissenhafter Spezialist muss sich mit den Problemen jedes einzelnen Patienten fachgerecht beschäftigen. Aus diesem Beitrag können Sie die selten auftretenden, aber möglichen Komplikationen kennenlernen. Sie können den Begriffen, Bedeutungen und in einigen Fällen auch den Vorbeugungs- und Beseitigungsmethoden begegnen.
Unser Artikel beschäftigt sich mit den potentiellen Komplikationen der Zahnimplantate:
Falsche Einheilung von Implantaten (Osseointegration)
Unter Osseointegration versteht man einen entsprechenden funktionellen und strukturellen Verbund zwischen dem Implantat und dem tragenden Knochengewebe. Dieser Prozess dauert durchschnittlich einige Monate. Häufige Ursache einer erfolglosen Implantation ist, dass der Kieferknochen und die Implantat-Wurzel sich nicht entsprechend verbinden können. Die Implantation wird als Misserfolg gewertet, wenn das Implantat sich bewegt, ausfällt, beziehungsweise einen Knochenverlust von mehr als 1 mm im ersten Jahr, oder einen Knochenverlust von mehr als 0,2 mm im zweiten Jahr nach der Implantation aufweist.
Dem Scheitern der Osseointegration können unter anderem die falsche Positionierung des Implantats, unzureichende Knochendichte oder Knochenmenge, Überbelastung, Verletzung der Gewebe um das Implantat, eventuelle Gewalteinwirkung von außen, selten auch gebrochenes oder ermüdetes Implantat zugrunde liegen.
Im Falle der Patienten, bei denen die haltende Knochenoberfläche nicht ausreichend hoch, weit oder lang ist, kann der Sinuslift, beziehungsweise der damit zusammenhängende Konchenaufbau helfen. Diese ergänzenden Eingriffe erhöhen aber sowohl die Zeitdauer der Zahnimplantation, als auch die Kosten.
Hier muss noch erwähnt werden, dass Zahnmangel die Knochensubstanz verringert, da an diesen Bereichen die Kaukraftbelastung ausfällt. Die Patienten, die Monate- oder jahrelang ohne Zähne gelebt haben, brauchen oft einen Knochenaufbau bevor der Einsetzung der Implantate.
Implantat Entzündung Symptome (Periimplantitis)
Als Periimplantitis bezeichnet man die Entzündung der weichen und harten Gewebe um das Implantat. Das kann in dem Fall auftreten, wenn im Laufe der Einsetzung der Implantaten Bakterien an dem zu operierenden Bereich anwesend sind. Später kann es auch vorkommen, wenn die Implantate und ihre Umgebung nicht richtig gepflegt werden. Diese Art von Entzündung kann auch durch das Bindemittel der Krone (Zahnzement) verursacht werden, wenn es bei der Befestigung unter der Krone hervorkommt und ins Zahnfleisch gerät.
Periimplantitis ist der häufigste Grund für die Entzündung der Knochen um das Zahnfleisch und/oder um das Zahnimplantat. Das ist eine der am häufigsten auftretenden Komplikationen der Zahnimplantationen. Diese Entzündung kann bei den Patienten mit Diabetes, dünnem Zahnfleisch, beziehungsweise unzureichender Mundhygiene mit größerer Wahrscheinlichkeit vorkommen. Die Aussichten einer erfolgreichen Zahnimplantation werden in diesem Sinne besonders durch das Rauchen erheblich geschmälert.
Beschädigung von Nerven und Geweben (sehr selten)
Eine weitere, aber sehr seltene Komplikation bedeutet die Schädigung von Nerven und Geweben um das Implantat, besonders die Verletzung von Nerven. Wenn das Implantat zu eng zum Nerv eingesetzt wird, kann der Patient chronische Schmerzen haben, beziehungsweise das Gesicht, das Zahnfleisch, die Zunge, die Lippen und der Kiefer können stechen und kribbeln. Die Nervenschädigung kann kurzzeitig dauern, oder ständig bestehen. Als letztes Mittel kann sich die Entfernung des Implantats als notwendig erweisen, um das Problem beheben zu können. Erfahrungsgemäß wird diese Komplikation in fast allen Fällen durch den Behandlungsfehler des Implantologen ohne genügende praktische Erfahrung verursacht.
Eine geringe Beschädigung des Gewebes ist aber normal. Geringe Blutung und Schmerzen können in einigen Tagen nach der Operation noch auftreten. Bei extrem starken Schmerzen, oder bei starker Blutung, die sich nicht einmal einige Tagen nach der Operation mildert, muss man den Zahnarzt, Implantologen oder Stomatologen aufsuchen.
Probleme mit Zahnimplantat – Überbelastung des Implantats
Komplikation kann auch in dem Fall auftreten, wenn der Implantologe sich so entscheidet,obwohl es nicht empfohlen ist, das ganze Verfahren der Zahnimplantation auf einmal, einstufig durchzuführen. Das bedeutet, dass er den Aufbau in dem im Kieferknochen eingesetzten Implantat sofort einschraubt, und auch die Krone aufsetzt. Das gewöhnliche, zweistufige Verfahren gewährt dem Implantat genug Zeit, um sich mit dem Knochen entsprechend zu verbinden, bevor die Bestandteilte oberhalb des Zahnfleisches – d. h. der Aufbau und die Krone – befestigt werden. Der Vorteil des einstufigen Verfahrens – wenn keine von den obengenannten Problemen auftreten – kann die chirurgische Nachsorge kürzer, die Erholung schneller und die Nachbehandlung kürzere sein.
Die Überbelastung des Implantats is auch ein Risiko für Komplikationen. Dies kann auftreten, wenn ein zu großer Druck auf die oberhalb des Zahnfleisches gefundenen Bestandteilen – Aufbau und Krone – ausgeübt wird. Dieser Einfluß, diese Kräfte können den Prozess der Osseointegration, d.h. den strukturellen und funktionellen Verbund des Implantats mit dem haltenden Knochen unterbrechen. Den Patienten, die über unzureichende (geringe) Knochensubstanz verfügen, wird das einstufige Implantationsverfahren nicht empfohlen.
Probleme nach Sinuslift – Sinuslift komplikationen
Bei dem Ersatz obiger Zähne bedeuten dem Implantologen die Probleme des Sinusbodens die größte Herausforderung. Die Gestalt des Sinusbodens und die Probleme in der Menge und Qualität des hinteren Kieferknochens können den Zahnersatz mit Implantaten an diesen Bereichen erschweren.
Um eine Verdickung des Bodens der Kieferhöhle zu erreichen, kann der Implantologe sich für einen Sinuslisft entscheiden. Das bedeutet, dass die bestehende Knochensubstanz angehoben wird, um einen entsprechenden Platz für den Knochenaufbau vorbereitet zu können. Das Verfahren erzielt den Aufbau ausreichender Knochensubstanz, die den Unterbau der künstlichen Zähne aufnimmt und langfristig trägt. Der Patient muss über die eventuellen Probleme mit dem Sinusboden rechtzeitig, vor dem Beginn der Implantation unterrichtet werden. Weitere Ratschläge zur probleme nach Knochenaufbau und zur probleme nach Sinuslift
Zahnimplantat Abstoßung
Wie andere Implantate (im Körper eingepflanzte künstliche Materialien), können die Zahnimplantate auch vom Körper abgelehnt und abgestoßen werden. In diesem Fall akzeptiert der menschliche Körper das Material des Unteraufbaus des Zahnimplantats nicht, es waächst einfach mit dem Knochen nicht zusammen. Die Abstoßung ist eigentlich kein Grund, sondern eine der möglichen Folgen der in unserem Artikel aufgeführten Probleme: die nicht entsprechende Qualität der Implantate, ein schlechter Fachmann oder eine andere Krankheit der Patienten können es verursachen.
Komplikationen wegen eines falschen Implantats (Bruch)
Obwohl der Unteraufbau (das Implantat) aus Metall, meistens aus Titan hergestellt wird, kann er jedoch ermüden oder brechen. Heutzutage ist dieses Problem dank der Neuplanung und der Verwendung von noch besseren Grundmaterialien weniger relevant, jedoch kann es noch auftreten. Das Implantat kann auch durch Gewalteinwirkungen von außen brechen. Zum Beispiel durch einen heftigen Stoß gegen das Gesicht oder durch Überbelastung über eine längere Zeit, wie zum Beispiel Zähneknirschen, Zähne zusammenpressen, oder Überbelastung durch unausgeglichene Kauoberfläche.
Allergische Reaktionen
Die Implantate werden aus Titanlegierungen hergestellt, jedoch enthalten sie Spuren von Nickel. Zwar sehr selten, doch bei einigen Patienten kann es eine allergische Reaktion auf Titan geben. Bei anderen können Entzündungsreaktionen auftreten. Die Symptome sind sehr variabel, vom Jucken bis zur chronischen Ermüdung. Der MELISA-Test ist die einzige, wissenschaftlich begründete Methode für die Feststellung, ob und inwieweit jemand wirklich auf Titan allergisch ist.
Schlechter Fachmann
Obwohl die Wahl eines schlechten Fachmannes am Ende der Liste ist, ist es der häufigste Grund für die Ablehnung der Implantate. Ein guter Fachmann ist für seine Kenntnis, Sorgfältigkeit und entsprechende hygienische Umgebung bekannt. Seine Visitenkarte geht immer herum.
Kontraindikationen
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Umstände und externe Faktoren, die die Ablehnung des Zahnersatzes durch Implantation seitens des Implantologen begründen. Die unten stehenden Ausschlusskriterien müssen jedenfalls in Betracht gezogen werden:
- der Verlauf der primären Nerven (Hauptnerv) im Unterkiefer kann nicht sicher festgestellt werden
- unzureichende Knochensubstanz, Knochenbreite oder Knochenhöhe
- unbehandelte Diabetes Typ 2,andere Krankheiten (seriöse Fälle der Herz-, onkologischen und anderen Krankheiten
- Zähneknirschen, regelmäßiges Zähnepressen
- nicht entsprechende hygienische Umstände, keine Kooperation vom Patienten
- rückkehrende Zahnfleischentzündung
Wir sind zum Ende unserer langen erschreckenden Liste angekommen.
Dieser Auflistung hat den Anschein, dass das Einsetzen künstlicher Zähne von zahlreichen Faktoren verhindert und erschwert wird. Am Ende unseres Beitrags möchten wir aber nochmals betonen, dass nur eine geringe Anzahl der Fälle von diesen Komplikationen betroffen sind. In mehr als 95 Prozent der Implantationen verläuft das Verfahren erfolgreich.Suchen Sie einen guten Fachmann, mit dem eine erfolgreiche Implantation gewährleistet ist, auf!